Wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen
Von Interesse sind in diesem Zusammenhang die Untersuchungen von Eugene Fama und Kenneth French. Fama prägte den Begriff der Markteffizienzhypothese. Sie nimmt einen effizienten Markt an, in dem viele gewinnorientierten Teilnehmer alle wichtigen Informationen besitzen und sie rational verarbeiten können.
Famas Markteffizienzhypothese stellt dann in den Raum, dass unter diesen Umständen ein Gewinn über das allgemeine Wirtschaftswachstum hinaus stark eingeschränkt oder gar nicht möglich ist. In der stärksten Form verneint dieser Grundsatz, das man sich nach einem Geldschein auf der Straße bücken sollte. Wäre er echt, hätte ihn ja schließlich schon jemand anderer aufgehoben.
In dieser extremen Form stimmt die Annahme der Effizienz der Märkte sicher nicht, Untersuchungen zeigen jedoch die ziemlich deutlich ausgeprägte Effizienz der heutigen größeren Börsen.
Zufallsbewegungen der Kurse
Die technische Analyse von Kursbewegungen ist eine der von professionellen Fondsmanagern verwendete Methode. Sie geht davon aus, dass man in den Bewegungen der Kurse Muster identifizieren
und ausnützen kann. Fama und French stellen fest, dass ein solcher Profit durch das Nutzen solcher Muster notwendigerweise immer kleiner werden muss. Die entsprechenden Käufe und Verkäufe bewegen die Kurse schließlich und schwächen diese Muster ab, bis sie für eine Nutzung zu klein oder auch gar nicht mehr erkennbar wären. Übrig bleiben also nur zufällige Schwankungen, die ihrer Natur nach nicht vorhersehbar sind und deshalb auch keine Grundlage für eine profitable technische Analyse bilden.
Investieren in den natürlichen Wert
Eine durchaus einleuchtende Annahme geht davon aus, dass eine Aktie einen sogenannten inneren Wert besitzt. Dieser ergibt sich aus den Gewinnchancen des Unternehmens, an dessen Eigentum die Aktie einen Teil verbrieft. Wenn der tatsächliche Kurs auf einem freien Markt keine gute Schätzung dieses inneren Werts wäre, würde die Nachfrage nach der Aktie entweder steigen oder sinken und der Kurs sich entsprechend anpassen. Auch diese Methode ist also zumindest mit mehr Problemen behaftet, als Fondsmanager üblicherweise zugeben wollen.
Was bedeutet das für den Sinn eines aktiven Fondmanagements?
Strategien für eine höhere Rendite sind unter den obigen Annahmen nur in einer Form denkbar, in der sie nicht von zu vielen Marktteilnehmern verfolgt werden können. Dazu gehört die Beobachtung, dass kleinere und schneller wachsende Firmen eine gute Investition sind. In diese kann aber nur beschränkt viel Kapital investiert werden. Wird also der Fond eines aktiven Managers zu groß, ist diese Beobachtung nicht mehr profitabel umsetzbar.
Dazu kommt noch, dass aktive Fondsmanager nicht umsonst arbeiten. Zahlreiche Untersuchungen haben ergeben, dass eine große Mehrheit der Fondsmanager die von ihnen verrechneten Kosten nicht verdienen kann.
Wie sollte man also sein Portfolio veranlagen?
Professionelle Anlageberatung umfasst eine Analyse Ihrer wirtschaftlichen Lage und passt Ihre Investitionen individuell auf Ihre Bedürfnisse an. Ob das langfristige Halten eines bestimmten Wertpapiers eine gute Idee ist, hängt nicht nur von diesem Wertpapier, sondern wesentlich von Ihrer Situation ab.
Eine weitere Erfahrungstatsache besteht darin, dass die Aufteilung eines Betrags in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Immobilien oder Edelmetalle viel wichtiger ist als die Wahl der Werte innerhalb dieser Klassen. Ihr Anlageberater kann Ihnen eine für Sie passende Aufteilung empfehlen.
Innerhalb dieser Anlageklassen empfiehlt Ihnen Ihr Anlageberater geeignete Investitionen und wählt ein für Sie passendes systematisches Risiko aus. Statt aktiv verwalteter Fonds werden sich Ihre Anlagen auf Wertpapiere wie ETFs stützen, die einen Index nachbilden und sehr geringe Gebühren verrechnen. Für die Wahl dieser Wertpapiere stützen Sie sich aber auf unabhängigen Rat und nicht auf die Werbetexte der Fondsanbieter.