Ferienjobs bieten Schülern und Studenten eine ausgezeichnete Möglichkeit, während ihrer schul- oder studienfreien Zeit Geld zu verdienen. Besonders vorteilhaft ist, dass für diese Tätigkeiten keine Sozialversicherungsbeiträge gezahlt werden müssen – sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Doch was sollte man bei der Wahl und Annahme eines Ferienjobs beachten?
Was sind kurzfristige Beschäftigungen?
Viele Schüler nutzen die Sommerferien, um durch einen Ferienjob ihr Taschengeld aufzubessern. Dabei müssen sie sich in der Regel keine Sorgen um Abzüge für Sozialversicherungsbeiträge machen. Das Gleiche gilt für Studenten, die in den Semesterferien arbeiten. Diese Jobs werden als „kurzfristige Beschäftigungen“ eingestuft. Doch was bedeutet das genau?
Kurzfristige Beschäftigungen dürfen nicht länger als siebzig Arbeitstage oder drei Monate am Stück im laufenden Kalenderjahr dauern. Solange diese Zeitgrenzen eingehalten werden, fallen keine Sozialversicherungsbeiträge an. Es ist jedoch wichtig, dass alle kurzfristigen Beschäftigungen innerhalb eines Jahres zusammengerechnet werden. Wenn also bereits ein Ferienjob im Jahr gemacht wurde, muss die Gesamtdauer von siebzig Arbeitstagen oder drei Monaten berücksichtigt werden. Ansonsten könnten Sozialversicherungsbeiträge fällig werden.
Versicherungsschutz bei Ferienjobs
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Versicherungsschutz während eines Ferienjobs.
Krankenversicherung: Schüler und Studenten sind häufig über die Familienversicherung der Eltern krankenversichert. Diese Versicherung bleibt bestehen, solange bestimmte Einkommensgrenzen eingehalten werden. Das Einkommen darf monatlich 470 Euro (Stand 2023) nicht überschreiten. Bei Überschreiten dieser Grenze oder bei einer längeren Beschäftigung kann eine eigene Krankenversicherung notwendig werden. Es ist ratsam, sich über die genauen Bedingungen zu informieren.
Unfallversicherung: Während eines Ferienjobs sind Schüler und Studenten in der Regel durch den Arbeitgeber unfallversichert. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, alle Beschäftigten gegen Arbeitsunfälle zu versichern. Diese Versicherung greift bei Unfällen, die während der Arbeitszeit oder auf dem direkten Weg zur oder von der Arbeitsstätte passieren. Allerdings sollte man sich vor Jobbeginn vergewissern, dass dieser Versicherungsschutz tatsächlich besteht.
Private Unfallversicherung: Zusätzlich zur gesetzlichen Unfallversicherung kann es sinnvoll sein, eine private Unfallversicherung abzuschließen, die einen erweiterten Schutz bietet, zum Beispiel bei Unfällen in der Freizeit. Diese Versicherung ist besonders dann wichtig, wenn man während des Ferienjobs auch sportliche oder risikoreichere Tätigkeiten ausübt.
Haftpflichtversicherung: Auch eine private Haftpflichtversicherung ist empfehlenswert. Diese deckt Schäden ab, die man versehentlich Dritten zufügt. Manche Familienhaftpflichtversicherungen schließen Kinder mit ein, aber es ist wichtig zu prüfen, ob dieser Schutz auch während eines Ferienjobs gilt.
Ein kurzer Check vor Jobbeginn kann hier Klarheit schaffen und das Risiko minimieren. Es ist empfehlenswert, mit den Eltern und der eigenen Versicherung zu sprechen, um sicherzustellen, dass man während des Ferienjobs umfassend abgesichert ist. Eine professionelle Beratung kann hier zusätzlich helfen, alle relevanten Aspekte zu berücksichtigen und den bestmöglichen Versicherungsschutz zu gewährleisten.
Praktische Tipps zur Suche und Bewerbung
1. Frühzeitig beginnen: Die besten Ferienjobs sind schnell vergeben. Daher sollte man rechtzeitig mit der Suche beginnen, idealerweise schon einige Monate vor den Ferien.
2. Online-Plattformen nutzen: Jobbörsen für Studenten oder spezielle Aushilfsjob-Portale etc. bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten.
3. Netzwerk nutzen: Oft können Familie, Freunde oder Bekannte hilfreiche Kontakte vermitteln.
4. Bewerbungsunterlagen vorbereiten: Ein aussagekräftiger Lebenslauf und ein kurzes, prägnantes Anschreiben erhöhen die Chancen auf eine Zusage.
Fazit
Ferienjobs sind eine gute Möglichkeit für Schüler und Studenten, ihre Finanzen aufzubessern und gleichzeitig wertvolle Berufserfahrungen zu sammeln. Durch die Regelung der kurzfristigen Beschäftigung können sie dies sozialversicherungsfrei tun, solange sie die festgelegten Grenzen einhalten. Ein sorgfältiger Blick auf den Versicherungsschutz rundet die Vorbereitung auf den Ferienjob ab und sorgt für ein sicheres und lehrreiches Arbeitserlebnis.
Ihr L&R FinanzKonzepte Team mit dem Finanzblog für Akademiker